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Risikoabschätzung der Maisernte in Deutschland 2020

Landwirtschaft ist ein unsicheres Geschäft, das von vielen äußeren Einflüssen abhängt, insbesondere vom Wetter. Das Wetter beeinflusst nicht nur das Wachstum der Pflanzen. Vor allem zu kritischen Zeitpunkten in der Entwicklung der Pflanze erklären die Wetterverhältnisse zu einem großen Teil den Befall mit Pilzen und folglich das Risiko von Mykotoxinen. Kein Wunder, dass die ersten Analyseergebnisse der Weizen- und Gerstenernte mit Spannung erwartet werden.

Die Maisernte steht vor der Tür

Um bereits im Vorfeld das Risiko einer Mykotoxinkontamination abschätzen und darauf reagieren zu können, wurde das Biomin® Mycotoxin Prediction Tool entwickelt. Es wurde in langjähriger Forschung in Kooperation mit Universitäten kreiert. Globale, stündliche Wetterdaten werden kombiniert und deren mögliche Auswirkungen auf Pflanzen- und Pilzwachstum analysiert. Auch die Interaktionen zwischen Pflanze und Pilz spielt dabei eine Rolle. Der umfangreiche Datensatz zum Auftreten von Mykotoxinen weltweit, der Biomin® Mycotoxin Survey, erlaubt, diese Modelle zu validieren und zu verbessern. Eine zentrale Variable ist die Wetterlage. In das Mykotoxin Prediction Tool fließen daher stündliche Wetterdaten von über 61.000 Stationen rund um den Globus ein.

Anfällige Stadien von Maispflanzen

Mais kann – wie auch andere Getreidesorten – von Fusarium Pilzen befallen werden, die im Mais die Kolben- und Stängelfäule hervorrufen können. Diese Infektion kann während des gesamten Wachstums der Maispflanze passieren, begünstigt werden diese durch z.B. Verletzungen der Pflanzen oder durch Insekten. Das entscheidendste Zeitfenster ist jedoch während der Seide. Das ist die Zeit der Blüte, bei der die weiblichen Narbenfäden sichtbar werden (Abbildung 1). Über diese Fäden gelingt eine Infektion mit Fusarium Pilzen. Die Sporen gelangen zu den Maiskörnern, in Kombination mit ein paar Stunden Regenfall oder hoher Luftfeuchtigkeit können sich diese Sporen weiterentwickeln. Auch nach der Bestäubung der Narbenfäden und beginnender Entwicklung des jungen Maiskolbens ist eine Infektion über die Seide noch möglich. Zu einem späteren Zeitpunkt fördern dann eher wärmere Temperaturen das Wachstum der Pilze. Regenfälle kurz vor der Erntezeit ermöglichen wieder vermehrt die Produktion von Mykotoxinen, da der Feuchtigkeitsgehalt der Körner höher bleibt.

Abbildung 1: Junger Maiskolben nach Bestäubung der weiblichen Narbenfäden, die noch immer gut sichtbar sind.

Risikovorhersage für Mykotoxine in Mais in Deutschland

Die Seidezeit findet in Europa überwiegend im Juli statt, der dieses Jahr generell eher trockener war als normalerweise. Moderate Regenfälle sind aber im frühen August in West- und Zentraleuropa aufgetreten, in Deutschland speziell im Süden. Generell war der August in Deutschland laut dem Deutschen Wetterdienst eher feucht und durchschnittlich sehr warm. Regenfälle im August könnten die Infektion in Maispflanzen in später Seidezeit fördern. Deoxynivalenol (DON), eines der wichtigsten Mykotoxine in Mittel- und Nordeuropa, kann von manchen Fusarium Pilzen gebildet werden. Das Risiko, dass die Konzentration mit DON bei der Maisernte einen für Tiere schädlichen Wert überschreitet, ist in Deutschland hoch (Abbildung 2a). Ganz Deutschland zeigt ein hohes Risiko von 95% an, das besagt, dass wahrscheinlich 95% der Maisernte eine Konzentration mit DON aufweist, die dem Tier schaden könnten. Das Risiko für das Mykoestrogen Zearalenon (ZEN), das auch von manchen Fusarium Pilzen gebildet wird, ist zwar geringer aber dennoch relativ hoch mit 57% (Abbildung 2b). Dieses Risiko besagt, dass wahrscheinlich mehr als die Hälfte der Maisernte in Deutschland eine Kontamination mit ZEN aufweisen wird, die dem Tier schaden könnten. Das Risiko von ZEN in der Ernte wird auch dadurch erhöht, dass die Maisernte im Herbst stattfindet und ZEN vermehrt bei kühleren Temperaturen produziert wird.

Das Risiko, dass die Maisernte mit Fumonisinen, ebenfalls Fusarium Toxine, kontaminiert ist, ist generell moderat und nur in Nord-Ost-Deutschland ein wenig erhöht (Abbildung 2c). Auch das Risiko, dass Mais durch Aflatoxine während des Wachstums im Feld kontaminiert wurde, ist niedrig bis moderat. Aflatoxine werden von Pilzen der Spezies Aspergillus produziert und werden in Europa generell eher als Problem der Getreidelagerung angesehen.

Abbildung 2: Die Karten zeigen das Risiko in veschiedenen Teilen Deutschlands, dass Mais der bevorstehenden Ernte mit Deoxynivalenol (DON) (Abb 2a), Zearalenon (ZEN) (Abb 2b), Fumonisinen (FUM) (2c) oder Aflatoxinen (Afla) (2d) kontaminiert ist. Hohes Riskio zB 95% ist rot: hier sind wahrscheinlich 95% des Mais mit einem für Tiere schädlichem Level kontaminiert.

Zusammenfassung

Die Möglichkeit, eine Kontamination mit Mykotoxinen vorhersagen zu können, ist eine wichtige Ergänzung im Mykotoxin-Risiko-Management. Bereits im Vorfeld können Vorkehrungen im Qualitätsmanagement getroffen werden, wie zum Beispiel vermehrt auf DON und ZEN zu testen. Die Vorhersage soll Entscheidungen im Vorfeld erleichtern, aber kann natürlich Analyseresultate nicht ersetzen. Die Ernte, wie hier von Mais, kann auch durch andere Pilze mit weiteren Mykotoxinen belastet sein. Bei der Verwendung im Tierfutter darf man nicht außer Acht lassen, dass die neuen Futterkomponenten genauso belastet sein können. Sind Ernte oder Futterkomponenten kontaminiert, kann Mycofix® den schädlichen Auswirkungen von Mykotoxinen entgegenwirken. Natürlich ist es wichtig zu prüfen, ob diese Vorhersagen der Realität entsprechen. Gerne bieten wir Ihnen daher die Untersuchung Ihrer Komponenten an. Unser Analysenservice ist speziell auf Ihre Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten. Gemeinsam finden sie mit Ihrem BIOMIN Fachberater die optimale Lösung für Ihr Unternehmen.